Die Mysteriendramen Rudolf Steiners ...

Die Pforte der Einweihung (1910), Die Prüfung der Seele (1911), Der Hüter der Schwelle (1912) und Der Seelen Erwachen (1913) – stellen in lebendigen Bildern die aktuelle Erkenntnis- und Schicksalsdramatik einer durch das Karma verbundenen Menschengruppe, in verschiedenen Inkarnationen, dar. Lebenssituationen, in denen sich jeder Mensch befindet und die in der Gegenwart ins Bewusstsein genommen werden wollen. So begründen diese vier Mysteriendramen in der nachchristlichen Zeit den bewussten Weg, wo das Geistige im Menschen sich mit dem Geistigen im Weltenall wieder zu verbinden beginnt (Initiation).

 

 

Die Mysteriendramen Rudolf Steiners sind der Versuch, den Einweihungsweg einzelner, konkreter individueller Menschen in künstlerischer Form dramatisch darzustellen. Vier Mysteriendramen hat Rudolf Steiner vollendet, ein fünftes, das laut Marie Steiner eine Rückschau auf Ereignisse an der kastalischen Quelle in Delphi bringen sollte, war schon in groben Zügen umrissen, doch kam es durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges nicht mehr zur weiteren Ausarbeitung des Entwurfs. Vermutlich sollten insgesamt zwölf Dramen entstehen, in denen auch immer wieder Rückblicke in frühere Inkarnationen der handelnden Personen gegeben worden wären, wodurch sich schließlich ein vollständiges Panorama der geistigen Entwicklung der Menschheit ergeben hätte.

aus: Wilfried Hammacher: Kurze Wegleitung durch die Mysteriendramen, Verlag am Goetheanum, Dornach 1995 (S. 112)

 

Die Mysteriendramen sind, wie Steiner selbst immer wieder betonte, nichts Vollendetes, sie sind ein keimhafter Anfang, ein Neubeginn – ein Anfang in künstlerisch-dramatischer Hinsicht einerseits, in dem ein kraftvoller Impuls zur Neubelebung der Theaterwelt überhaupt liegt, anderseits ist in ihnen zugleich ein zukunftsweisender Weg aufgezeigt, geistige Wahrheiten in sehr lebendiger, konkreter Form an die Menschen heranzubringen.

Quelle: anthrowiki.at

 

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