Rudolf Steiner über seine Mysteriendramen

Dasselbe Thema, dieselben Impulse, die Goethe im Märchen von der Schlange und der Lilie darstellte, sind dargestellt in meinem ersten Mysterium «Die Pforte der Einweihung».
(GA 188)

Die meisten Szenen meiner Mysteriendramen sind so geschrieben, daß ich einfach abgehört habe, nach dem Laute hin abgehört habe; nicht das Wort gesucht zu einem Sinn, sondern abgehört habe die Sache. (GA 282)

Die Mysterien müssen Sie so nehmen, dass Sie sie möglichst wenig theoretisch aufnehmen, (denn) ich habe sie eben nur so, wie sie dastehen, rein gegenständlich vor mir gehabt. Die Personen sind alle der Wirklichkeit entnommen. (GA 295)

Die Mysterien sind (daher) auch kein okkulter Schlüsselroman. (GA 233a)

In den Mysteriendramen lebt kein Gedanke, sondern alles dasjenige, was Sie darin rezitiert und deklamiert hören, wurde so gehört, allerdings geistig gehört, wie es hier unmittelbar erklingt. – Also es handelt sich nicht etwa um das Fassen eines Gedankens, der dann erst in Worte umgesetzt wird, sondern es handelt sich um das Anschauen gerade in derselben Art und Weise innerlich klingend und innerlich sich gestaltend, wie es zur Darstellung kommt. Man hat nichts zu tun bei einer solchen Darstellung, als lediglich dasjenige, was so innerlich im Schauen auftritt, äußerlich abzuschreiben. (GA 281)

Mir war es immer etwas außerordentlich Unsympathisches, wenn der eine oder der andere gekommen ist und meine Mysteriendramen in symbolischer oder sonstiger verstandesmäßiger Weise ausgedeutet hat und allerlei gerade vom Verstande aus hineingetragen hat. Denn das, was in diesen Mysteriendramen lebt, ist bis auf den einzelnen Laut hin imaginativ erlebt. Das Bild steht als Bild da und stand immer als Bild da. Und niemals wäre es mir selber eingefallen, irgend etwas Verstandesmäßiges zugrunde zu legen, um es dann ins Bild umzugestalten. (GA 281)

Alle die Dinge, die zum Beispiel in unseren Mysteriendramen dargestellt sind, werden für die zukünftigen Menschen seelisch greifbar sein. (GA 142)

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